Wie hast du's mit der Religion?
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- Geschrieben von Laura Zimmerli
Laura Zimmerli studiert Philosophie und Religionswissenschaft an der Universität Zürich. In ihrer Freizeit ist sie gerne als Fotografin unterwegs. In ihrem Selbstporträt erzählt sie was Tina Turner und eine Thailandreise mit ihrem Verständnis von Religion zu tun haben.
„Ich kann nicht schlafen Mama.“
„Hast du dein Gebet schon gesprochen? Das Gebet mit den Engeln, das wir dir beigebracht haben?“
„Nein.“
„Na, dann los.“, sagt meine Mutter und verlässt das Zimmer. Ich bleibe alleine im dunklen Zimmer zurück - und bete zu den Engeln.Viele Jahre sind seither verstrichen. Viele schlaflose Nächte, unendliches Nachdenken und Gespräche über Gott und die Welt mit Freunden, Lehrern und spirituellen Menschen durfte ich seither erleben. Die Gespräche waren insofern wichtig, weil ich dadurch realisierte, dass auch andere Menschen Erfahrungen machen, welche über das sinnlich wahrnehmbare hinausgehen. Es gab mir die Kraft, mir selbst zu vertrauen und spirituelle Erfahrungen ernst zu nehmen. Schmerzvolle Erfahrungen und Momente voller Liebe prägen mein Leben, doch das wertvollste von Allem ist für mich mein Vertrauen in das Leben, dass ich durch meinen Glauben erfahren darf.
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- Geschrieben von Marco Messina
Ich, der Ungetaufte
Bis im April 2012 war ich Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten. Schon meine Eltern und väterlicherseits meine Grosseltern gehörten, bzw. gehören dieser weltweiten Glaubensgemeinschaft an, die sich in den 1850er-Jahren aus der sogenannten Miller-Bewegung in den USA heraus entwickelte. Grundlage des adventistischen Glaubens bildet laut Aussagen der Kirche vor allem die Bibel, jedoch werden je nach Strömung und individueller Ausrichtung die Schriften von Ellen G. White enorm stark gewichtet. Sie war eines der Gründungsmitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten und gilt offiziell als deren Prophetin, die zu Lebzeiten angeblich auch mit Jesus und Engeln in Kontakt stand. Die biblische Interpretation steht und fällt mit Ellen G. White. Wie bereits angetönt gibt es innerhalb der Siebenten-Tags-Adventisten verschiedene Strömungen und als ich sechsjährig war, hörte meine Familie auf, die Ortsgemeinde zu besuchen, schloss sich einer adventistischen Reformbewegung an und die samstäglichen Versammlungen am jüdischen Ruhetag "Sabbat" fanden fortan jeweils im kleinen Rahmen zuhause statt.
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- Geschrieben von Denise Plattner

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- Geschrieben von Marco Messina
Ich und Religion
Ich wuchs innerhalb der reformierten Landeskirche auf, war aber auch Mitglied einer Freikirche. Schon als Jugendliche fand ich die Dreieinigkeitslehre befremdend. Drei in Einem, das ging nicht auf, und so betete ich sicherheitshalber zu Gottvater, Sohn und dem Heiligen Geist. Durch meine Beschäftigung mit Yoga geriet ich in Kontakt mit fernöstlichen Lehren und fühlte mich vor allem zum Buddhismus und der Reinkarnationslehre hingezogen. Später, durch den Kontakt mit meinem Mann, lernte ich den Islam kennen. Mit dem Islam hatte ich plötzlich eine Alternative und begann das Christentum, dessen Gottesverständnis und die Heilslehre zu hinterfragen. Warum sollte ein liebender Gott seinen eigenen Sohn hingeben müssen und zuschauen, wie dieser auf grausamste Weise sterben muss, nur damit uns Menschen die Sünden vergeben werden können? Könnte der Allmächtige nicht auch ohne Kreuzigung vergeben? So begann ich, einen vernunftgetragenen Zugang zu Gott zu suchen.
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- Geschrieben von Senata Wagner
Ich und meine religiöse Sozialisation
Religion und ich, das war seit jeher ein ambivalentes Verhältnis. Den Draht zu etwas Göttlichem habe ich nie gefunden – obwohl ich fest vorhatte, religiös zu werden als Kind. Wie mein Grosi und mein Omi wollte auch ich an einen lieben Gott glauben, der sich alle meine Sorgen anhört, der mir Trost spendet und mir den Weg weist. Als kleine Bohne, vielleicht vierjährig, begleitete ich meine Omi sonntags einmal in den katholischen Gottesdienst. Ich war mucksmäuschenstill, lauschte dem Pfarrer und vermittelte den Eindruck, als ob mich die Predigt fesseln würde.