Als Christen haben wir zwei grossartige und idealerweise wirkmächtige Befreiungsgeschichten im Traditionsschatz: Die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten und die Befreiung mit der Anführerfigur Mose und die Befreiung von persönlicher Schuld und vom Zwang zum Opfer durch den Tod Jesu am Kreuz. Persönlich finde ich es eine grossartige Sache, dass Fremdarbeiter in die Freiheit gelangen und persönliche Schuld nicht auf ewig in Stein gemeisselt weiter getragen werden muss. Freiheit von äusserer Unterdrückung und Freiheit von innerer Verurteilung sind grossartige Errungenschaften, die nicht nur in Geschichten ihren Platz haben, sondern auch in unserem Leben erkämpft und bewahrt sein wollen.
Simon Pfeiffer
Was können Religionsgemeinschaften zur Entwicklung und Pflege einer positiven erotischen Sprache jenseits der sexuellen Sprachlosigkeit beitragen? Nachdem ich in meinem kirchlichen Unterricht erlebt habe, dass Sexualität zur Sprache kam, dies aber vor allem in Zusammenhang mit ethischen Fragen und Stichworten wie Verhütung, Beschneidung oder HIV, versuchte ich als Jungpfarrer, meinen ersten Konfirmanden mit lustigen Aufklärungsfilmchen das Spektrum von Spass und Verantwortung beim Sex näher zu bringen.
Mit dem Aufblühen der Gärten und dem Summen der Bienen hat die Hochzeitssaison wieder begonnen. Paare finden sich, feiern sich, und wer nicht in einer Paarbeziehung steht, geht vermehrt aus, schaut sich um, präsentiert sich, oder tummelt sich im Internet. Das Verlangen steigt wie der Saft in den Obstbäumen. Sogar Früchte verströmen einen Hauch Erotik. Haut wird gezeigt und erhält mit Hilfe der Sonne den idealen Teint. Gleichzeitig liest man, dass Geschlechtskrankheiten wieder auf dem Vormarsch seien, dass Paare entweder nicht über Sex sprechen oder wegen einschlägigem Medienkonsum kaum noch Lust auf körperliche Zweisamkeit haben. Oder dass junge Menschen mechanisch nachspielen, was sie auf Pornoplattformen gesehen haben, aber kaum das machen, wozu sie selber Lust hätten.
Der neueste Film der dreifachen Star Wars Trilogie birgt einen Schatz an Motiven für Predigten oder nächtelange Diskussionen über Gott, die Welt und die Rolle von Menschen, die im Namen einer Religion auftreten.